Bildung, Soziales und Sport
Amadeu Antonio
Amadeu Antonio Kiowa wurde am 12. August 1962 in Quimbele, Angola geboren. Nach Ausbildungen unter anderem in Portugal und der Sowjetunion kam er 1987 gemeinsam mit 103 weiteren angolanischen Vertragsarbeitern in die Deutsche Demokratische Republik. Sein Wunsch Flugzeugtechnik zu studieren, erfüllte sich nicht. Wie viele seiner Landsleute wurde er zum Fleischer ausgebildet und arbeitete im Schlacht- und Verarbeitungskombinat Eberswalde. Durch die Annullierung der Verträge mit den Herkunftsländern im Zuge der politischen Wende 1990, der daraus resultierenden Arbeitslosigkeit und einem ungeklärten Aufenthaltsstatus, änderte sich die Situation für seine schwangere Freundin und ihn schlagartig.
Am 24. November 1990 wurde Amadeu Antonio aus rassistischen Motiven verfolgt und brutal zusammengeschlagen. Er verstarb am 6. Dezember 1990 an den Folgen dieser Gewalttat und gilt weithin als erstes Todesopfer rechtsextremer Gewalttaten nach der Wende.
Die Benennung des Bürgerbildungszentrums nach Amadeu Antonio ist Mahnung und Verpflichtung zugleich. Sie stellt eine klare Bekennung zu Zivilcourage und Antidiskriminierung dar. Daraus ergibt sich eine Querschnittsaufgabe für alle Beteiligten, die zu einem diskriminierungssensiblen Ort verpflichtet und sich in bestimmten Angebotsformaten ebenso widerspiegelt wie im täglichen Miteinander. Alltagsrassismen haben im Bürgerbildungszentrum Amadeu Antonio keinen Raum.
Im Eingangsbereich des Hauses erinnert eine Widmungstafel an Amadeu Antonio. Sie wurde gemeinsam von Vertretern des Afrikanischen Kulturvereins Palanca e.V., der Kampagne Light me Amadeu, der Koordinierungsstelle für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit und der Stadt Eberswalde verfasst und gestaltet.
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